Kinesio-Tapes sind bunte Bänder, hochelastisch, atmungsaktiv und hautfreundlich. Die Farben entsprechen der kinesiologischen Farbenlehre. Entwickelt wurden die Bänder vom japanischen Chiropraktiker Kenzo Kase und sind heute weder im Spitzensport noch in der Praxis von Physiotherapeuten mehr wegzudenken. Das Tape wird entlang des Muskel- oder Sehnenverlaufs wie eine zweite Haut aufgeklebt. Es dehnt sich und zieht sich wieder zusammen, dabei zeigt es schmerzlindernde Wirkung und regt den Stoffwechsel an.
Das Kinesio-Tape – Wirkung und Anwendungsbereiche
Durch das Band werden die Hautrezeptoren direkt stimuliert. Die verursachte wellenförmige Gewebeanhebung verstärkt die Blut- und Lymphzirkulation. Durch das Tape wird die Haut sozusagen bei jeder Bewegung sanft massiert. Entzündungen etwa heilen schneller, die Schmerzlinderung zeigt sich bereits kurz nach dem Aufbringen des Tapes. Durch die rasche Schmerzlinderung werden zudem Schonhaltungen und damit verbundene Folgen verhindert. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig. Bei allen Sportverletzungen kann das Tape ebenso eingesetzt werden wie bei Arthrose, Gelenkdistorsion und Bandscheibenproblemen.
Auch bei Kopfschmerzen und Migräne
Aber auch bei Kopfschmerzen, Migräne, Menstruationsbeschwerden und Neuralgien. Bei einer stumpfen Verletzung, wie sie etwa ein Muskelfaserriss darstellt, kann sich der Heilungsprozess um die Hälfte verkürzen. Viele Sportler setzen das Tape auch gezielt ein, um Wadenkrämpfe zu vermeiden, besonders bei Läufern ist es beliebt. In der Prophylaxe leistet der japanische Alleskönner ohnedies Unwahrscheinliches. Die Farbwahl spielt dabei eine wichtige Rolle. Blaue Tapes wirken hemmend, während pinkfarbene aktivieren und anregen. Schwarz gilt als stabilisierend und Hautfarbe als neutral.
Keine Selbstversuche mit Kinesio-Tapes
Kenzo Kase testete die Tapes zunächst an Sumoringern und stattete die japanischen Sportler bei der Olympiade in Seoul aus. Der Siegeszug der Bänder war damit eingeläutet. Kase gründete die internationale Kinesio-Taping-Vereinigung, die sich weltweit um die Ausbildung von Therapeuten bemühte. So einfach es scheint, ein Kinesio-Tape anzubringen, gehören dennoch viele Faktoren beachtet. Optimaler Weise sollte das Tape ganzheitlich eingebunden werden. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, ist der richtige Verlauf des Bandes maßgeblich, wofür eine umfassende Kenntnis des Muskel- und Sehnenverlaufs notwendig ist.
Kurse für das richtige Tapen
Das Anlegen der Bänder kann jedoch leicht gelernt werden. Immer wieder werden Ein- bis Zweitageskurse angeboten. Schere allein genügt nicht, das Anliegen zu erlernen macht sich in jedem Fall bezahlt. Wer keinen Kurs besuchen möchte, kann sich aber auch an einen Therapeuten wenden. Das Band hat inzwischen auch Einzug in die Behandlung von Tieren genommen. Kase selbst demonstrierte die Wirkung in einem Zoo an einem Flamingo, dessen Kniegelenksprobleme er maßgeblich zu lindern vermochte. Auch seinen eigenen Chihuahua heilte er erfolgreich. In Österreich finden sich bereits mehrfach Veterinärmediziner, die nach der Methode von Kase arbeiten.
Mehr dazu:
http://derstandard.at/1356426887409/Kinesio-Type-Bunte-Pflaster-gegen-Bewegungsschmerz